#6 Digitalisierung in der Immobilienbranche
Dominik Cuninka stellt aktuelle Studien zur Entwicklung der Digitalisierung in der Immobilienbranche vor. Er spricht über Chancen und Herausforderungen. Es geht im Gespräch um mögliche positive Veränderungen durch die Digitalisierung und den Stand der aktuellen Forschung dazu.
Willkommen ^
In dieser Podcast-Episode geht es um die Digitalisierung in der Immobilienwirtschaft. Welche Chancen und Herausforderungen bietet die Digitalisierung? Darüber spreche ich mit Dominik Cuninka. Er hat sich intensiv mit diesem Thema beschäftigt und stellt im Gespräch die wichtigsten Erkenntnisse aus der Literatur vor. Mein Name ist Christian Huber und ich freue mich sehr auf das Gespräch
Stand der Digitalisierung in der Immobilienbranche ^
Dominik, die Digitalisierung hat mittlerweile in der Immobilienwirtschaft eine große Rolle eingenommen. Lass uns dazu mal den aktuellen Stand der Digitalisierung in der Immobilienwirtschaft ansprechen und herausfinden, inwieweit die Digitalisierung Einfluss auf die Immobilienbranche genommen hat.
Die Digitalisierung ist ein junges Thema, das innerhalb der Immobilienwirtschaft einen hohen Rang eingenommen hat. Sie ermöglicht eine höhere Transparenz und bessere Kooperation von Unternehmen innerhalb der verschiedenen Bereiche. Durch die digitale Transformation können Prozessabläufe der Immobilienwirtschaft verbessert und kombiniert werden.
Jedoch schreibt Vornholz in seinem Buch, dass trotz der schnellen technologischen Entwicklungen, innovative Technologien erst sehr langsam in den Sektor der Immobilienwirtschaft gelangen. Gründe darin liegen, dass die Branche am Anfang des Wandels steht und noch immer veraltetet und standardisierte Arbeitsabläufe und Datenbanken besitzt, welche in naher Zukunft überarbeitet werden müssen. (Vgl. Vornholz, 2017)
Vorteile und Herausforderungen ^
Kannst du etwas im Detail von Ergebnissen aus der Literatur berichten, inwieweit die Digitalisierung die Immobilienwirtschaft im Positiven verändert?
Der Bericht von Örtel, Markmann und Brusgul fand heraus, dass die Digitalisierung eine positive nachhaltige Entwicklung mit sich bringt. Nach genaueren Untersuchungen können die Autoren belegen, dass die digitale Datenverfügbarkeit in den Unternehmen durch die Anpassung von neuen technologischen Systemen deutlich zunimmt, da die Speicherung der Daten in den nächsten Jahren deutlich ansteigen wird. Folglich verbessert diese zunehmende Datenverarbeitung die Management-Entscheidungen im Unternehmen, was somit den Entscheidungsprozess im Unternehmen beschleunigt. (Vgl. Örtel, Markmann & Brusgul, 2004)
Weitergehend kann der Artikel von Ionascu und Anghel belegen, dass die neuen technologischen Lösungen zur Steigerung der Effizienz und Produktivität der Immobilienaktivitäten herbeiführen. Dabei kann vor allem die Liquidität des Immobilienmarktes verbessert werden, was nachhaltig niedrigere Transaktionskosten mit sich bringt. Schlussendlich wirkt sich diese Entwicklung positiv auf den Wert von Anlagevermögen aus. (Vgl. Ionascu & Anghel, 2020)
Ein weiterer Artikel von Weir und Pyle unterstreicht die bisherigen Erkenntnisse aus den vorherigen Studien, dass die digitale Datenspeicherung erhöht werden muss, umso schnellere und vor allem effizientere Entscheidungen zu treffen. Wie schon der Bereicht von Örtel, Markmann und Brusgul herausfinden konnte, dass die Managemenet Entscheidungen deutlich beschleunigt werden können, durch die zunehmende Datenverarbeitung, können die Autoren Weir und Pyle dies nur bestätigen. (Vgl. Weir & Pyle, 2017)
Fazit ^
Wenn man die Artikel untereinander vergleicht, fallen dann irgendwelche Gemeinsamkeiten auf?
Ja es fallen große Gemeinsamkeiten auf. Wie schon Vorholz in seinem Buch geschrieben hat, hat die Digitalisierung bisher nur einen geringen Einfluss in gewisse Teilbereiche der Immobilienwirtschaft eingenommen und steht noch fast ganz am Anfang (Vgl. Vornholz, 2017). Vergleicht man dann die Artikel von Weir und Pyle oder die Studie von Just, Müller und Maurin, so lässt sich ebenso erkennen, dass eine große Schwäche im Sektor der Immobilienwirtschaft besteht. Die Branche scheint veraltetet zu sein und muss sich dem Wandel der Digitalisierung stellen und dabei neue Technologien implementieren, umso eine effektivere und nachhaltigere Datenstruktur zu bilden. Weitergehend können die Autoren zwar einen Aufwärtstrend der digitalen Wandlung in der Immobilienwirtschaft erkennen durch sogenannte Property Technology Company's, welche neue digitalen Innovationen in die Branche einbauen, jedoch besitzt die Branche im Allgemeinen noch einen riesigen Aufholbedarf im Bereich digitaler Automatisierungsprogramme.
Fazit: Also zusammenfassend lässt sich sagen, dass erste Ansätze der Digitalisierung in der Immobilienwirtschaft erkennbar sind, aber jedoch noch ausreichend Bedarf besteht sich mit den neuen digitalen Innovationen auseinander zusetzen?
Wie durch die Studien und Artikel verschiedenster Autoren bestätigt worden ist, führen erste Ansätze der Digitalisierung zu nachhaltigen besseren Ergebnissen. Nachhaltig gesehen wird die Digitalisierung Prozesse beschleunigen, transparenter gestalten und eine Effizienzsteigerung der Immobilienaktivitäten hervorrufen. Dabei wird in der Zukunft das große Ziel der Immobilienwirtschaft sein, seinen Marktwert nachhaltig zu steigern und die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Branchen zu bestätigen. Um diese Fähigkeiten gegenüber den anderen Branchen jedoch erreichen zu können, muss die Immobilienwirtschaft im Bereich der Digitalisierung noch einiges umgestalten und verbessern, da sowohl die Datenbanken als auch Prozesse viel zu veraltet und standardisiert sind. In Zukunft muss definitiv mehr Zeit und vor allem auch Geld in die Digitalisierung gesteckt werden um nachhaltig gesehen auch einen Mehrwert davon tragen zu können.
Outro ^
Das war die Podcast-Episode zum aktuellen Forschungsstand der Digitalisierung in der Immobilienwirtschaft mit Dominik Cuninka und Christian Huber
Literaturverzeichnis ^
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Ionascu, E., & I. Anghel, 2020. Improvement of the real estate transparency through digitalisation. In: Sciendo. 371-384
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Just, T., M. Müller, C. Orszullok, M. Maurin, M. Hesse & P. Ramin, 2015. Innovationen in der Immobilienwirtschaft. Regensburg: Deloitte und IREBS Immobilienakademie
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Örtel, C., H. Markmann, & J. Brusgul, 2004. Eine qualitative und quantitative Analyse der Bedeutung des Megatrends der Digitalisierung mit speziellem Fokus auf Einzelhandels- und Logistikimmobilien. Wiesbaden: EBS Real Estate Management Institute
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Weir, A., & A. Pyle, 2017. Bridging the gap - How the real estate sector can engage with PropTech to bring the built and digital environments together. KPMG Global PropTech Survey, Real Estate
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Vornholz, G., 2017. Entwicklungen und Megatrends der Immobilienwirtschaft (Bd. 3). Berlin: De Gruyter
Alle Literaturangaben sowie die Zitate wurden von den jeweiligen Studierenden erstellt. Diese folgen keinem einheitlichen Regelwerk und sind nicht auf Mängel geprüft. Die Urheberschaft für die Interview-Texte liegt bei den jeweiligen Studierenden.