Podcast
Vorbereitung, Aufnahme und Verbreitung von deinem (akademischen) Podcast
Themen & Inhalt
- Podcast
- myPodcast
- akademischer Podcast / Wissenschafts- & Hochschul-Podcast
- Rollen im Podcast
- 3 Schritte zum Podcast
- A. Ziel
- B. Format
- C. Equipment & Co.
- Produktion einer Episode
- 1. Skript
- 2. Aufnahme / Recording
- solo Aufnahme
- mehrere Personen gegenüber
- mehrere Personen an unterschiedlichen Orten
- 3. Nachbearbeitung / Post-Production
- Test-Aufnahmen Nachbearbeitung:
- 4. Publish / Veröffentlichung
- Aufnahme Tipps
- Test-Aufnahmen Mikrofone & Übertragungsmöglichkeiten
Podcast ^
Ein Podcast ist eine Reihe von einzelnen Episoden. Dies können inhaltlich zusammenhängen, von einer oder mehreren Personen (Creator / CoCreator oder Producer / CoProducer) erstellt aber auch in einem weniger definierten Zusammenhang stehen. Üblicherweise handelt es sich dabei um gesprochenen Text (teilweise auch mit Liedern / Musik) in einem Audio-Format, wie der Kunstname Podcast verrät. Dieser Name beinhaltet das Wort broadcast, das aus dem englischen übersetzt Rundfunk und Radiosendung bedeutet. In der Produktion sind Podcasts einfacher und damit meist günstiger wie Videos.
In einigen Fällen (z.B. Aufzeichnung von Vorlesungen) können Podcasts auch Folien / Slides bis hin zu Video-Sequenzen enthalten. Auch wenn hier die eigentliche Form des Podcastes erweitert wird.
myPodcast ^
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FMI Podcast : Podcast im Rahmen einer Lehreinheit mit Studierenden aus dem Studiengang Facility Management & Immobilienwirtschaft
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AuslandsSemester-Podcast : Podcast über Erfahrungen im Auslandssemester mit Studierenden aus den Studiengangsbereichen Energie- & Nachhaltigkeitsmanagement sowie Facility Management & Immobilienwirtschaft
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echt:nachhaltig : der Podcast über nachhaltige Berufe, Ideen und Initiativen
akademischer Podcast / Wissenschafts- & Hochschul-Podcast ^
Wissenschaftler:innen nutzen Podcasts oftmals um eine breitere Zielgruppe anzusprechen und ihre Forschungserkenntnisse zu verbreiten sowie zur Selbstvermarktung. Dies kann von einer Art Tagebuch im Laufe der Promotion oder eines Forschungsprojektes, bis hin zu Wissenschaftsdiskussion und Gesprächen über aktuelle Themengebiete gehen (bei denen meist ein Skript mit nachvollziehbaren Quellen hinzu kommt). Podcasts werden auch im Zusammenhang mit Blogs produziert und sollen die Inhalte in weitere Kanäle transportieren. Akademische Podcast können sich mit dem Stand der Forschung beschäftigen und z.B. aktuelle Forschungsergebnisse behandeln oder Forschungserkenntnisse zusammenfassen. Podcast werden im Hochschulbereich auch für die Darstellung des Studierendenalltags oder als Ausblick auf Berufsmöglichkeiten (wenn z.B. Alumni berichten) verwendet. Aber auch als Ergebnis von Lehreinheiten entstehen Podcast direkt von Studierenden produziert und stehen dann als Leistungsbewertung anstelle z.B. von Hausarbeiten.
Rollen im Podcast ^
Generell gehören bei einem Gespräch allen Partner:innen die Urheberrechte. In der Regel übertragen sich die Gesprächspartner:innen die (uneingeschränkten) Nutzungsrechten, damit die Podcast-Episode veröffentlicht werden kann. Dabei kann nur eine einzige Person Creator bzw. Producer sein, oder mehrere Personen sind CoCreator bzw. CoProducer. Dies beeinflusst die Urheberrechte an der Episode nicht.
3 Schritte zum Podcast ^
Vor der Aufnahme einer Podcast-Episode ist es wichtig, sich über das Ziel des Podcasts klar zu werden. Folgende 3 Schritte sollten daher vor der eigentlichen Produktion stehen
A. Ziel ^
- Welches Ziel hat der Podcast? Nicht zu viele Ziele vornehmen / setzen! Weniger ist mehr!
- Welche Zielgruppe soll mit dem Podcast angesprochen werden? Je deutlicher eine Zielgruppe eingegrenzt wird, desto leichter können darauf Inhalte und Sprache abgestimmt werden.
- Welche Inhalte sollen vorkommen? Passen die Inhalte zum Ziel und zur Zielgruppe? Abwechslung ist wichtige aber auch ein Fokus!
- Geschlossener Teilnehmer:innen-Kreis oder offen / weltweite Zuhörer:innenschaft? Gerade beim Nutzen von urheberrechtlichen Schranken z.B. in Lehre und Forschung ist es wichtig, ausschließlich einen geschlossene Kreis an Zuhörer:innen zu haben. Dies kann z.B. bei der Publikation des Podcasts ausschließlich über eine Lernplattform erfolgen. Soll ein breites, öffentliches / weltweites Publikum angesprochen werden, so spielt die Plattform auf der ein Podcast verbreitet wird eine entscheidende Rolle. Hier muss neben der Produktion der Episoden zusätzlich ein hoher Aufwand an Marketing einberechnet werden, damit der Podcast bei der Zielgruppe ankommt.
B. Format ^
- Ist der Podcast ein gemeinsames Gespräch / Interview, oder spricht nur eine Person? Gespräche sind meist für die Zuhörer:innen spannender und abwechslungsreicher. Dagegen ist ein:e einzelne:r Sprecher:in viel einfacher in der Aufnahme.
- Nur Audio? Mit Visualisierung? Soll es ein Podcast werden, der nur Audio enthält, dann ist die Produktion meist einfacher. Visualisierungen wie Foliensätze oder gar bewegte Bilder müssen mit dem Audio synchronisiert werden, bieten aber auch mehr Möglichkeiten, das gesprochene Wort durch Grafiken, Schaubilder, etc. zu verstehen und nachzuvollziehen.
- Im gleichen Raum oder disluziert / delocated? Etwas einfacher ist ein Gespräch im gleichen Raum. Technisch aufwendiger uns meist etwas in der Qualität eingeschränkter ist eine online Audioübertragung. Dafür hat dies den Vorteil, dass Gesprächspartner:innen nicht extra zusammen kommen müssen.
C. Equipment & Co. ^
- Sind die Urheberrechte geklärt? Dies betrifft vor Allem Inhalte wie Musik. Eigenproduktion von Musik bis hin zu gekauften MusicLoops bereichern den Podcast besonders bei Intro und Outro.
- Hardware: Mikrofone und AudioRecorder müssen aufeinander abgestimmt sein. Gerade für Sprachaufnahmen eignen sich dynamische Nierenmikrofone, welche nur von einer Seite gut aufnehmen und so störende Geräusche aus der Umgebung kaum übertragen. Hier gibt es USB-Mikrofone und solche, die ein externes AudioInterface benötigen. Die Aufzeichnung der Aufnahme kann im einem externen Recorder oder direkt (live) am Computer stattfinden. Meist sind externe Recorder sicherer und transportabler, kosten aber mehr.
- Software: Jeder Audio-Datei muss nachbearbeitet werden. Auch hier reichen die Optionen von wenig Nachbearbeitung (Jingle einfügen und Export nur als mp3) bis hin zum aufwendigen Schneiden und Löschen von Störgeräuschen und Fehlern. Ich selbst bearbeite die Audioaufnahmen sehr stark nach und schneide viele "Ähs" heraus. Je nach Art benötigt es unterschiedliche Software.
- Producer: Bevor eine Episode online geht, muss sie erst noch als Podcast-Episode aufbereitet werden. Podcasts haben ein RSS-Feed. Das ist eine Datei, die Meta-Informationen zum Podcast und zur jeweiligen Episode beinhaltet und die einem Player angibt, ob eine neue Episode vorhanden ist. Zudem können in einigen Playern Kapitel und Bilder eingefügt werden.
Produktion einer Episode ^
Ich erläutere hier die einzelnen Produktions-Schritte, wie ich sie selbst in meinen Podcasts durchführe. Ich gehe davon aus, dass es einen bereits bestehenden Podcast gibt, der entweder im Rahmen einer Lehreinheit vorgegeben oder selbst überlegt wurde. Die Schritte zu einem Podcast-Themenbereich, zu einer inhaltlichen Nische, zu der dafür notwendigen Markt-Analyse und dergleichen gehe ich hier nicht ein. Die folgenden Schritte sollen wie ein HowTo helfen und wollen eine praktische und technische Anleitung bieten.
1. Skript ^
Ein Skript erleichtert die Aufnahme und reduziert oftmals auch die Nachbearbeitung des Audio-Files. Ich rate sehr zu einem Skript. Wie das Skript aussieht ist abhängig von den jeweiligen Sprecher:innen. Manchen reichen Stichpunkte, andere können mit Mindmaps eine strukturierte Episode sprechen und wieder andere brauchen einen ausformulierten Text.
Ich selbst brauche für das Skript etwa 30 bis 40% der Zeit oder 2 bis 3 mal so lange wie die Aufnahme dauert.
Konzentriere dich auf die wichtigsten Inhalte bzw. Ergebnisse
Eine Podcast Episode erklärt nicht die ganze Welt oder die ganzen Erkenntnisse der Forschungs-Community. Es geht hier um einen EInblick, der im besten Fall Lust auf weitere Informationen, weitere Literatur, ... macht. Darum ist die Konzentration auf die wirklich wesentlichen Inhalte sehr wichtig, und eben nicht mehr!
Wiederholungen sind wichtig
Anders als in wissenschaftlichen Aufsätzen und Seminararbeiten sind Wiederholungen wichtig! Zusammenfassungen von vorher angesprochenen Themen ermöglichen den Zuhörer:innen das leichte "mitkommen".
strukturierter klarer Aufbau
Die Hörer:innen sehen kein Inhaltsverzeichnis oder eine Kapitelnummer. Darum muss der Aufbau der logisch und klar sein. Häufige Verweise, wo man sich in der Episode befindet helfen den Zuhörer:innen.
persönliche Sprache
In Podcasts geht es oftmals um persönliche Einblicke und Hintergründe. Human interests bringen hohe Hörer:innen-Zahlen. Dies spiegelt sich auch in der Sprache. Anders als im wissenschaftlichen Aufsatz oder in der Hausarbeit kommt hier "ich" vor und ist sogar sehr erwünscht. Im Podcast können eigene Meinungen, Erfahrungen und Sichtweisen angesprochen werden. Dies unterscheidet den Podcast deutlich von einer traditionellen wissenschaftlichen Veröffentlichung.
Im Audio-Podcast gibt es keine Mimik und keine Körpersprache. Deshalb müssen alle Emotionen oder Hinweise auf Ironie oder Verdeutlichungen mit der Sprache und der Stimme ausgedrückt werden.
Der Inhalt muss linear angeboten werden. Dies trifft zwar auch auf andere Formate zu, ist jedoch beim Podcast essentiell.
Tipps für einen ausformulierten Text:
Tipp | Anmerkung |
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schreibe wie du sprichst | Ich spreche mir, wie bei einem Diktat, den Text Schritt für Schritt erst mal vor und schreibe ihn dann auf. Immer wieder spreche ich meine geschriebenen Texte und versuche so mir dabei eine lockere Gesprächs-Atmosphäre vorzustellen. |
achte auf kurze Sätze | Beim Hören von langen Sätzen verliere ich schnell den Zusammenhang und kann mich nicht mehr an alle Nebensätze erinnern. Darum versuche ich möglichst kurze und einfache Sätze zu formulieren. |
bei einem Gespräch: kurze Abschnitte | Gerade bei einem Gespräch ist es gut, wenn die Gesprächspartner:innen sich gut abwechseln. Ich versuche daher die einzelnen Abschnitte - auch in einem Interview-Format - nicht zu langatmig werden zu lassen. |
Wiederholungen / Redundanz | hilft den Zuhörer:innen |
Absätze | helfen bei (kurzen) Sprech-Pausen |
kein Seitenwechsel im Satz | |
Quellen nennen | Beim Audio kann nicht auf eine Fußnote verwiesen werden. Hier bietet sich an das Schema der Quellenarbeit zu verwenden |
Vor der Aufnahme immer den Text laut lesen!!! So fallen Probleme beim späteren Sprechen auf. Beim Zuhören erkennst du, ob der Text gut gehört und verstanden werden kann.
2. Aufnahme / Recording ^
Die eignetliche Aufnahme ist meist die kürzeste Arbeit bei einer Podcast-Episode. Ich brauche dafür 10 bis 20% der Gesamtzeit.
Für die Aufnahme gibt es mehrere Varianten:
solo / alleine | mehrere Personen |
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Monolog, Erzählung aus einer Perspektive | Gespräch, Interview, Unterhaltung |
solo Aufnahme ^
Bei einer Aufnahme alleine kann folgendes Technik-Equipment verwendet werden
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(digitales) Diktiergerät z.B. eine App am Smartphone: Die Qualität der Mikrofone an einem Smartphone ist verhältnismäßig gut. Ein Nachteil ist jedoch, dass die Mikrofone Geräusche im Raum mit aufnehmen (siehe hierzu Tipp "Kleiderschrank").
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internes Mikrofon am Computer: Webcams verfügen meist über eingebaute Mikrofone. Auch hier muss beachtet werden, dass Geräusche im Raum aufgenommen werden
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externes Mikrofon als USB Mikrofon oder über ein Audio-Interface: Ein dynamisches Nierenmikrofon welches Frequenzbereiche zwischen 100 und 18.000 Hz möglichst gleichmäßig aufnimmt eignet sich für die Sprachaufnahme sehr gut.
mehrere Personen gegenüber ^
Für die Aufnahme von Gesprächen mit mehreren Personen, die in dem selben Raum sind, gibt es folgende Optionen:
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Diktiergerät z.B. App am Smartphone: Die Qualität der Mikrofone an einem Smartphone ist verhältnismäßig gut. Achte darauf, dass die Personen einen gleichen Abstand zum Mikrofon haben und das Mikrofon auf sie gerichtet ist. Ein Nachteil ist jedoch, dass die Mikrofone Geräusche im Raum mit aufnehmen (siehe hierzu Tipp "Kleiderschrank").
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ein Mikrofon am Computer oder über ein Audio-Interface: Wird das Gespräch mit nur einem Mikrofon aufgenommen, ist wichtig, dass alle Personen im gleichen Abstand & nicht zu weit vom Mikrofon entfernt sind.
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externe Mikrofone über ein Audio-Interface: im Profi-Setting erhält jede:r Gesprächsteilnehmer:in ein eigenes Mikrofon (meist Typ dynamische Niere). Das Audio-Interface kann mehrere Spuren aufnehmen und diese entweder direkt an den Computer senden (dann braucht es eine Aufnahme Software am Rechner) oder eine Speicher-Karte bzw. einen internen Speicher nutzen. Wichtig ist bei der Wahl der Mikrofone, dass diese ausschließlich in der Nähe aufnehmen und nicht den ganzen Raumklang.
mehrere Personen an unterschiedlichen Orten ^
Die Aufnahme von Gesprächen mit mehreren Personen, die nicht im selben Raum sind, ist mit folgenden Tools möglich:
Art der Aufnahme | Vorteile | Nachteile |
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Broadcast-Dienst |
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Video-Chat | Software bzw. Dienstleistung meist bereits vorhanden |
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Tonabnahme mit ScreenCast-Software |
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Tonabnahme mit externem Audio-Recorder |
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getrennte Aufnahme |
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Aufnahme über Broadcast-Dienst: Spezielle Broadcast-Dienste werden bei räumlich getrennten professionellen Studioaufnahmen z.B. für die Radio-Produktion genutzt. Diese sind meist kostenpflichtig und/oder mit vielen Einstellungen kompliziert zu bedienen. Zudem müssen die entsprechenden Internet-Ports für die Kommunikation frei geschaltet sein. Eine Lösung, die aus meiner Sicht nur im Profi-Bereich zum Einsatz kommt und von nur wenigen Podcaster:innen genutzt wird.
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Aufnahme des Video-Chats: Hierfür braucht es eine sehr gute und stabile Internetverbindung. Dies fängt bei der Notwendigkeit an, dass sich alle Gesprächs-Teilnehmer:innen mit LAN am Router anschließen. Ist dies nicht möglich, muss ein Platz in der Nähe des WLAN Access-Points gewählt werden, um die Verbindungsqualität möglichst optimal zu halten. Eine direkte Aufnahme bieten einige Video-Dienste. Dabei wird jedoch nicht nur der Ton, sondern vor Allem das Bild aufgezeichnet. In der Nachbearbeitung muss der Ton vom Bild getrennt werden, damit dieser weiterverarbeitet werden kann. Dies erfordert einen zusätzlichen Bearbeitungsschritt mit extra Videobearbeitungs-Software. Ich rate von dieser Lösung ab, auch weil die Daten auf den Servern des Anbieters gespeichert werden.
Beispiel für eine Aufzeichnung über einen VideoChat-online-Dienst als Video. Hier muss der Ton noch extrahiert werden, um daraus einen Podcast zu erstellen.
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Aufnahme des Video-Chats mit ScreenCast-Software: Über eine ScreenCast-Software kann der VideoChat und der eigene Ton aufgenommen werden. Einige Caster bieten die Möglichkeit einzelne Audio-Quellen in getrennten Spuren zu speichern. Ich verwende hierfür OBS Studio (open source, multi plattform). Dies ist jedoch eine etwas komplexere Software, welche etwas Einarbeitungszeit benötigt.
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Aufnahme über externen Audio-Recorder: Der Ton aus dem Rechner oder vom Telefon wird über Line-In oder digital in einen externen Audio-Rekorder gespielt. Zudem wird das eigene Mikrofon aufgenommen. Diese Lösung verwende ich. Sie ist jedoch mit zusätzlichen Kosten für die Hardware verbunden. Ich verwende diese Option für meine Podcast, wobei ich den Sound des Gesprächs über den Kopfhörerausgang meines Rechners in den Rekorder einspeise. Mich selbst nehme ich über ein Mikrofon (dynamische Niere, XLR) auf.
- getrennte Aufnahme: hierbei nehmen sich die Gesprächspartner:innen z.B. mit einer Diktier-App am Smartphone selbst auf. Nebenbei läuft das Gespräch über einen Video-Chat oder Messenger-Dienst am Computer. Selbstverständlich kann auch am Computer mit dem internen oder einem externen Mikrofon aufgenommen werden und das Gespräch über das Smartphone laufen. Die getrennt aufgenommenen Audio-Dateien sind in der Nachbearbeitung einzelne Audio-Spuren. Diese Lösung ist sehr gut geeignet, wenn die Internetverbindung nicht besonders gut ist. Damit die Aufnahme wie im Studio klingt beachte den Tipp "Kleiderschrank". Ich empfehle diese Option, da sie mit wenig Aufwand ein sehr gutes Ergebnis liefert!
3. Nachbearbeitung / Post-Production ^
In der Nachbearbeitung spiele ich die einzelnen Audio-Spuren zusammen. Ich bearbeite den aufgenommenen Ton und schneide Versprecher und Füllwörter aber auch zu lange Pausen raus. Am Schluss speichere ich alles als mp3, ogg und AIFF, wobei ich die Meta-Angaben wie die Namen der beteiligten Personen, den Titel der Episode, den Namen des Podcasts, das Jahr und das Genre (Podcast) ausfülle, damit Player diese Informationen darstellen können.
Mit etwas Übung braucht die Nachbearbeitung 30 bis 40% der Zeit einer podcast-Episode oder 1,5 bis 2 mal so lange wie die eigentliche Aufnahmedauer.
Audio-Bearbeitung
Ich importiere die einzelnen Audio-Files als verschiedene Spuren, so dass ich z.B. bei einem Interview 2 Mono-Spuren habe. Dann nutze folgende Ton-Optimierungen für jede Spur getrennt, bevor ich mit Schneiden beginne:
- Kompression (Schwellwert: -12dB, Grundrauschen: -40dB, Verhältnis: 3:1, Ansprechzeit 0,5 Sek., Abklingzeit: 1,0 Sek)
- Höhen & Tiefen (Bass: +5dB, Höhen: +3dB, Lautstärke: -1dB)
- Rausch-Verminderung
- Normalisieren (wahrgenommene Lautheit auf -23 LUFS)
Test-Aufnahmen Nachbearbeitung: ^
Test-Aufnahme: online VideoChat ohne Echounterdrückung (HiFi Einstellung) & externes Mikrofon (SuperNiere)
Test-Aufnahme: online VideoChat ohne Echounterdrückung (HiFi Einstellung) & externes Mikrofon (SuperNiere) + Effekt: Kompression
Test-Aufnahme: online VideoChat ohne Echounterdrückung (HiFi Einstellung) & externes Mikrofon (SuperNiere) + Effekt: Equalizer - Bässe und Höhen anheben
Test-Aufnahme: online VideoChat ohne Echounterdrückung (HiFi Einstellung) & externes Mikrofon (SuperNiere) + Effekt: Equalizer - Normalisieren
Test-Aufnahme: online VideoChat ohne Echounterdrückung (HiFi Einstellung) & externes Mikrofon (SuperNiere) + Effekt: 1. Komprerssion, 2. Bässe & Höhen, 3. Normalisieren
Opener / Intro & Closer / Outro
Gerne werden Jingles und Musik zum Start und beim Ende der Episode eingespielt. Hier ist es wichtig die Nutzungsrechte und evtl. Gebühren für die Nutzung zu beachten. Im Internet finden sich einige Anbieter von kostengünstigen MusicLoops, die für ein Jingle gut geeignet sind. Die Länge ist etwa 10 bis 30 Sekunden.
4. Publish / Veröffentlichung ^
Für die Veröffentlichung ist ein eigener Speicherplatz im Netz oder ein Podcast-Host notwendig. Je nach Angebot bietet ein externer Host die Möglichkeit einen RSS-Feed zu erstellen und den Podcast auf mehreren Podcast- und Musik-Plattformen zu verteilen.
Ein Beispiel RSS/XML-Feed findet sich hier
Aufnahme Tipps ^
Pflicht: Kopfhörer
Kopfhörer sind bei der Aufnahme Pflicht, damit kein Echo aufgenommen wird bzw. die Echo-Algorithmen der Video-Caht-Tools nicht die Wortanfänge abschneiden!
no go: Headset-Mikrofone
Bitte verwende keine Headset-Mikrofone. Diese haben eine schlechtere Aufnahmequalität, zudem verdecken längere Haare die Mikrofone und kabelgebundene Headsets rascheln oftmals, wenn sie bewegt werden.
wichtig: Hände und Körper ruhig halten
Halte deine Hände ruhig sowie den Abstand und die Position von Mikrofon zu deinem Mund immer konstant gleich. Das ist erst mal etwas ungewohnt. Alles andere führt jedoch zu Geräuschen bzw. Schwankungen in der Lautstärke.
spreche langsam
Spreche langsam, damit deine Zuhörer:innen mitkommen! Auch wenn sich das für dich erst mal komisch anhört, aber zu schnelles Sprechen bedeutet schlechtes Zuhören. Ja, du bist aufgeregt, wenn du eine Episode aufnimmst. Das ist ganz normal und wird jeder:m so gehen. Die einen zeigen es halt nur mehr wie die anderen.
Ein paar Tipps helfen dir dabei
- bevor du die Aufnahme startest entspanne dich, werde ruhig!
- suche dir eine ruhige Umgebung, in der du dich wohl fühlst
- atme mit deinem Bauch (oder besser gesagt mit deinem Zwerchfell): lege deine Hand auf deinen Bauch und spüre, wie er sich beim Ein- und Ausatmen bewegt
- spreche im Stehen
- du kannst alle Fehler nachbearbeiten! Hab also keine Angst: Du bist nicht live und bevor dich dein Publikum hört, kannst du Fehler herausschneiden, den Ton nachbearbeiten und immer noch entscheiden, diese Episode einfach nochmal neu aufzunehmen.
Tipp: Aufnahme im Kleiderschrank
Eine professionelle Studio-Aufnahme kann ganz leicht zuhause nachgebaut werden. Natürlich ist sie nicht genau so gut, aber das Ergebnis kann sich meiner Meinung nach sehr hören lassen! Dazu wird die Audio-Aufnahme in einem Kleiderschrank durchgeführt. Die Kleidung reduziert dabei vor Allem den Nachhall. Auch wenn dies im ersten Augenblick lustig klingt, ist es eine sehr effektive und einfache Möglichkeit den aufgenommenen Sound zu verbessern.
Höre selbst den Unterschied:
Diesen Tipp verwenden etliche Podcast-Producer. Gerne nutzen Sie noch eine Decke, welche über den Kopf auch den Raum-Hall hinter einem reduziert.
Test-Aufnahmen Mikrofone & Übertragungsmöglichkeiten ^
Test-Aufnahme: online VideoChat & internes Mikrofon von Laptop/PC bzw. Webcam
Test-Aufnahme: online VideoChat & Headset einfach, kabelgebunden
Test-Aufnahme: online VideoChat & Headset Telefonie, kabellos
Test-Aufnahme: online VideoChat & externes Mikrofon (SuperNiere)
Test-Aufnahme: online VideoChat mit Echounterdrückung & externes Mikrofon (Levalier Mikrofon)
Test-Aufnahme: online VideoChat ohne Echounterdrückung (HiFi Einstellung) & externes Mikrofon (Levalier Mikrofon)
Test-Aufnahme: online VideoChat mit Echounterdrückung & externes Mikrofon (SuperNiere)
Test-Aufnahme: online VideoChat ohne Echounterdrückung (HiFi Einstellung) & externes Mikrofon (SuperNiere)
Test-Aufnahme: online VideoChat mit Echounterdrückung & externes Mikrofon (GrossMembran)
Test-Aufnahme: online VideoChat ohne Echounterdrückung (HiFi Einstellung) & externes Mikrofon (GrossMembran)
Test-Aufnahme: kleiner Raum - vor dem PC
Test-Aufnahme: kleiner Raum - reflektierende Wände / Oberflächen
Test-Aufnahme: großer Raum - Teppich, Möbel, Stoffe
Test-Aufnahme: im Kleiderschrank